Veröffentlicht am März 15, 2024

Die Lösung gegen den Winterblues liegt nicht in einer einzigen, hellen Lampe, sondern in einer über den Tag verteilten, intelligenten Licht-Choreografie, die Ihren Biorhythmus präzise steuert.

  • Abendliches, kaltweißes Licht unterdrückt aktiv das Schlafhormon Melatonin und sabotiert Ihre Erholung.
  • Morgendliches, sanft ansteigendes Licht nach dem Vorbild der Sonne signalisiert dem Körper einen energiegeladenen Start in den Tag.

Empfehlung: Beginnen Sie damit, Ihre abendliche Beleuchtung in Bad und Wohnzimmer auf warmweißes Licht (unter 2700 Kelvin) umzustellen, um die natürliche Melatoninproduktion zu schützen.

Die Tage werden kürzer, der Himmel über Deutschland ist oft grau und die Energie scheint mit dem schwindenden Sonnenlicht zu verfliegen. Viele Menschen, die unter dem klassischen Winterblues leiden, greifen zur naheliegenden Lösung: einer Tageslichtlampe. Die Idee, sich einfach vor ein helles Panel zu setzen, ist weit verbreitet. Doch oft bleibt der erhoffte, durchschlagende Erfolg aus oder die anfängliche Motivation verpufft schnell im Alltag.

Das Problem liegt in der Vereinfachung. Man versucht, einen komplexen biologischen Prozess mit einer einzigen, isolierten Maßnahme zu bekämpfen. Doch was, wenn der Schlüssel nicht in der maximalen Helligkeit zu einer beliebigen Zeit liegt, sondern in der präzisen Steuerung von Lichtfarbe und -intensität über den gesamten Tag? Wenn die wahre Lösung eine durchdachte Licht-Choreografie ist, die den natürlichen Rhythmus der Sonne in unseren Innenräumen nachbildet und so direkt mit unserem Körper kommuniziert?

Dieser Ansatz, bekannt als Human Centric Lighting, geht weit über den Kauf einer einzelnen Lampe hinaus. Er betrachtet Ihr Zuhause als ein dynamisches Ökosystem aus Licht, das Ihre zirkadiane Rhythmik gezielt unterstützen kann. In diesem Artikel entschlüsseln wir, wie Sie diese Strategie praktisch umsetzen. Wir analysieren, warum das falsche Licht zur falschen Zeit schädlich ist, wie Sie technische Hürden wie flackernde Dimmer überwinden und wie Sie vom Aufwachen bis zum Einschlafen eine Lichtumgebung schaffen, die Ihr Wohlbefinden aktiv fördert.

Dieser Leitfaden führt Sie durch die entscheidenden Räume und Situationen Ihres Alltags. Erfahren Sie, wie Sie mit der richtigen Beleuchtung nicht nur Ihre Stimmung aufhellen, sondern auch Ihre Konzentration und Schlafqualität im deutschen Winter nachhaltig verbessern.

Warum hält Sie das kaltweiße Licht im Bad abends ungewollt wach?

Der Tag neigt sich dem Ende zu, und Sie bereiten sich im Badezimmer auf die Nacht vor. Doch genau hier lauert oft der größte Saboteur für guten Schlaf: grelles, kaltweißes Licht. Physiologisch betrachtet ist Licht mit einer hohen Farbtemperatur (über 5000 Kelvin) ein starker biologischer Impuls, der dem Körper signalisiert: „Es ist Tag, sei wach und aktiv!“ Dieses Licht hemmt die Produktion von Melatonin, dem zentralen Hormon, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus steuert.

Vergleich von warmweißer und kaltweißer Badezimmerbeleuchtung am Abend

Die Folgen sind gravierend: Sie fühlen sich zwar müde, aber Ihr Gehirn ist noch im „Tagesmodus“. Das Einschlafen verzögert sich, und die Qualität des Tiefschlafs leidet. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass jede Helligkeit am Abend schlecht ist. Entscheidend ist die Lichtfarbe. Ein warmweißes, gedimmtes Licht (unter 3000 Kelvin) hingegen wird vom Körper als Äquivalent zum Sonnenuntergang interpretiert und stört die Melatoninproduktion kaum. Medizinische Experten bestätigen, dass eine hohe Lichtstärke die Melatoninproduktion effektiv unterdrückt; schon eine Beleuchtung von 10.000 Lux kann die Melatoninproduktion effektiv unterdrücken. Dies ist bei der Lichttherapie am Morgen erwünscht, am Abend jedoch kontraproduktiv. Diese Sensibilität unseres Körpers ist tief in unserer Evolution verwurzelt.

Die saisonal abhängige Depression ist eigentlich nichts anderes als ein ‚Überbleibsel‘ des Winterschlafs beim Menschen – der Körper geht in einen Energiesparmodus.

– Privatdozent Dr. Dieter Kunz, Chefarzt der Klinik für Schlaf- und Chronomedizin Berlin

Eine bewusste Licht-Hygiene am Abend beginnt daher im Bad. Der Austausch einer einzelnen kaltweißen Deckenleuchte gegen eine dimmbare, warmweiße Alternative kann bereits einen messbaren Unterschied für Ihre Schlafqualität bewirken. Dies ist der erste und wichtigste Schritt in Ihrer persönlichen Licht-Choreografie.

Wie finden Sie Dimmer und LEDs, die wirklich kompatibel sind und nicht surren?

Die Umstellung auf eine flexible, dimmbare Beleuchtung ist ein Kernstück der Licht-Choreografie. Doch viele Bewohner erleben hier eine herbe Enttäuschung: Die neue LED-Leuchte surrt, flackert beim Dimmen oder lässt sich gar nicht erst richtig regulieren. Das Problem liegt in der komplexen Elektronik. Nicht jeder Dimmer ist mit jeder LED-Lampe kompatibel. Falsche Kombinationen führen zu den genannten Störungen und zerstören sowohl den visuellen Komfort als auch die erhoffte Atmosphäre.

Um dieses Problem zu vermeiden, ist es entscheidend, auf geprüfte Kompatibilität zu achten. Renommierte deutsche Hersteller von Schalterprogrammen wie Gira, Busch-Jaeger oder Jung bieten auf ihren Websites Kompatibilitätslisten an, die genau aufzeigen, welche ihrer Dimmer mit welchen LED-Leuchtmitteln getestet wurden. Eine Investition in Markenprodukte mit entsprechenden Prüfzeichen (z. B. VDE, TÜV) ist hier eine Absicherung gegen Frust. Ein aktueller Test von 19 Tageslichtlampen durch die Stiftung Warentest zeigt zudem, dass die Qualität stark variiert und eine gute Beratung unerlässlich ist.

Für die Auswahl ist die Art des Dimmers entscheidend. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen Phasenanschnitt- und Phasenabschnittdimmern. Moderne Universal-Dimmer erkennen oft automatisch, welches Prinzip das angeschlossene Leuchtmittel benötigt. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über gängige deutsche Herstellersysteme und deren typische Eigenschaften.

Kompatibilitätsübersicht gängiger Dimmer-Systeme
Dimmer-Hersteller LED-Typ Flimmerfrei Prüfzeichen
Gira Phasenanschnitt Ja VDE/TÜV
Busch-Jaeger Universal Ja VDE/GS
Jung Phasenabschnitt Teilweise TÜV/CE

Eine flimmer- und surrfreie Dimmbarkeit ist keine Glückssache, sondern das Ergebnis einer sorgfältigen Planung. Indem Sie auf geprüfte Systeme und die Empfehlungen der Hersteller achten, stellen Sie sicher, dass Ihre Licht-Choreografie technisch einwandfrei funktioniert und Sie die volle Kontrolle über die Atmosphäre in Ihren Räumen haben.

Spots oder Pendelleuchte: Welches Licht verhindert Schatten beim Schnippeln?

In der Küche ist die richtige Beleuchtung nicht nur eine Frage der Atmosphäre, sondern auch der Funktionalität und Sicherheit. Wer kennt es nicht? Man steht an der Arbeitsplatte, um Gemüse zu schneiden, und der eigene Körper wirft einen störenden Schatten genau dorthin, wo man präzise arbeiten muss. Dieses Problem entsteht meist durch eine einzige, zentrale Deckenleuchte. Spots oder eine Pendelleuchte können Abhilfe schaffen, aber nur, wenn sie richtig positioniert und ausgewählt werden.

Die effektivste Lösung für schattenfreies Arbeiten ist eine direkte, aufgabenbezogene Beleuchtung. Anstatt den gesamten Raum auszuleuchten, wird das Licht gezielt dorthin gelenkt, wo es gebraucht wird: auf die Arbeitsflächen. Hierfür eignen sich am besten lineare LED-Leisten, die unter den Hängeschränken montiert werden. Sie leuchten die Arbeitsplatte direkt von vorne und oben aus, wodurch Schattenwürfe durch den eigenen Körper vermieden werden. Eine Beleuchtungsstärke von etwa 500 Lux auf der Arbeitsfläche gilt hier als ideal.

Über einer Kochinsel können gerichtete Spots mit einem engen Abstrahlwinkel (ca. 30°) für eine gezielte Ausleuchtung sorgen. Ein weiterer, oft unterschätzter Faktor ist der Farbwiedergabeindex (CRI). Ein Wert von über 90 (CRI > 90) ist entscheidend, damit Lebensmittel frisch und natürlich aussehen und ihre Farben nicht verfälscht werden. Die folgende Checkliste fasst die wichtigsten Schritte für eine optimale Küchenbeleuchtung zusammen und hilft Ihnen bei der praktischen Umsetzung.

Ihr Plan für eine schattenfreie Küche

  1. Unterbauleuchten installieren: Montieren Sie lineare LED-Profile unter den Hängeschränken, um eine direkte Ausleuchtung der Arbeitsfläche mit mindestens 500 Lux sicherzustellen.
  2. Gerichtete Spots ergänzen: Setzen Sie über Kochinseln oder freien Arbeitsbereichen gerichtete Spots mit einem Abstrahlwinkel von ca. 30° ein.
  3. Hohe Farbwiedergabe wählen: Achten Sie beim Kauf der LEDs auf einen Farbwiedergabeindex (CRI) von über 90 für eine natürliche Darstellung der Lebensmittelfarben.
  4. Farbtemperatur steuern: Nutzen Sie „Tunable White“-LEDs, um tagsüber ein aktivierendes Licht (4000-5000 K) und abends ein entspannendes Licht (ca. 3000 K) einzustellen.
  5. Smarte Szenen einrichten: Programmieren Sie in Ihrem Smart-Home-System verschiedene Lichtszenen, z. B. „Kochen“ (hell & neutralweiß) und „Essen“ (warm & gedimmt), wie sie von Experten für smarte Lichtsteuerung empfohlen werden.

Durch die Kombination von Allgemeinbeleuchtung und gezieltem Arbeitslicht schaffen Sie eine Küche, die nicht nur schön, sondern auch hochfunktional ist – ein weiterer Baustein Ihrer durchdachten Licht-Choreografie.

Der Fehler bei der Badlampe: Wann riskieren Sie einen Kurzschluss durch Feuchtigkeit?

Das Badezimmer ist aus elektrischer Sicht der heikelste Raum im ganzen Haus. Die Kombination aus Wasser, Dampf und Elektrizität birgt ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Ein häufiger und gefährlicher Fehler ist die Installation von Leuchten, die nicht für den Einsatz in Feuchträumen geeignet sind. Eindringende Feuchtigkeit kann zu Korrosion, Kurzschlüssen und im schlimmsten Fall zu einem lebensgefährlichen Stromschlag führen. Die Sicherheit hat hier oberste Priorität und wird in Deutschland durch eine klare Norm geregelt.

Die DIN VDE 0100-701 definiert verschiedene Schutzbereiche im Badezimmer, für die jeweils Leuchten mit einer bestimmten IP-Schutzart vorgeschrieben sind. Die IP-Schutzart (Ingress Protection) besteht aus zwei Ziffern: Die erste gibt den Schutz gegen Fremdkörper (Staub) an, die zweite den Schutz gegen Wasser. Je höher die zweite Ziffer, desto besser ist die Leuchte gegen Feuchtigkeit geschützt.

Visualisierung der Schutzbereiche und IP-Schutzklassen im deutschen Badezimmer

Für den Bereich direkt in der Dusch- oder Badewanne (Schutzbereich 0) sind nur Leuchten mit Schutzkleinspannung (max. 12 Volt) und der Schutzart IPX7 (Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen) erlaubt. Im Bereich bis 2,25 m Höhe über der Wanne (Schutzbereich 1) ist IPX5 (Schutz gegen Strahlwasser) erforderlich. Für den häufigsten Anwendungsfall, die Decken- oder Wandleuchte im Umkreis von 60 cm um Dusche und Wanne (Schutzbereich 2), ist gemäß deutscher DIN VDE Norm mindestens die Schutzart IP44 (Schutz gegen Spritzwasser) zwingend erforderlich. Leuchten außerhalb dieser Bereiche sollten mindestens IP20 aufweisen.

Beim Kauf einer Badleuchte ist das Achten auf die korrekte IP-Schutzart also kein optionales Extra, sondern eine gesetzliche und lebenswichtige Notwendigkeit. Die Installation sollte im Zweifelsfall immer von einem qualifizierten Elektrofachbetrieb durchgeführt werden. Nur so ist gewährleistet, dass Ihre Wohlfühloase nicht zur Gefahrenquelle wird.

Problemfall Aufstehen: Wie hilft Ihnen ein simulierter Sonnenaufgang aus dem Bett?

Für viele Menschen ist das Aufwachen an einem dunklen Wintermorgen in Deutschland eine Qual. Der Wecker klingelt schrill in der Finsternis, der Körper fühlt sich schwer an und der „Snooze“-Knopf wird zum besten Freund. Dieses Phänomen, auch als Schlafinerie bekannt, wird durch einen abrupten Übergang von der Tiefschlafphase zum Wachzustand verursacht. Ein Lichtwecker, der einen Sonnenaufgang simuliert, bietet hier eine biologisch wirksame Lösung.

Anstatt Sie mit einem lauten Geräusch aus dem Schlaf zu reißen, beginnt ein Lichtwecker etwa 30 Minuten vor der eingestellten Weckzeit, das Licht langsam und kontinuierlich zu steigern. Das Licht verändert dabei seine Farbe von einem sanften Rot über Orange bis hin zu einem hellen Weiß. Dieser Prozess ahmt den natürlichen Sonnenaufgang nach und sendet die richtigen Signale an Ihr Gehirn. Die Produktion des Schlafhormons Melatonin wird sanft heruntergefahren, während die Ausschüttung des Stress- und Aktivitätshormons Cortisol langsam ansteigt. Ihr Körper wird so auf natürliche Weise auf das Aufwachen vorbereitet.

Die Wirksamkeit dieser Methode ist besonders für Menschen mit saisonal abhängiger Depression (SAD), dem sogenannten Winterblues, wissenschaftlich gut belegt. Laut einem Bericht des IQWiG sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz etwa 2,5% der Bevölkerung davon betroffen. Der IGeL-Monitor, ein Projekt des medizinischen Dienstes der Krankenkassen, fasst die wissenschaftliche Evidenz zusammen: Eine Übersichtsarbeit, die auf 21 Einzelstudien mit über 1.400 Teilnehmern basierte, belegt den Nutzen der Lichttherapie bei SAD. Wenn der Wecker klingelt, sind Sie bereits in einer leichteren Schlafphase und fühlen sich deutlich wacher und erholter.

Ein simulierter Sonnenaufgang ist somit der perfekte Startpunkt für Ihre tägliche Licht-Choreografie. Er stellt die Weichen für einen energiegeladenen Tag und ist eine der effektivsten Einzelmaßnahmen im Kampf gegen die Wintermüdigkeit.

Problemfall Urlaub: Wie simulieren Sie Anwesenheit, um Einbrecher abzuschrecken?

Eine durchdachte Lichtplanung bietet nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern ist auch ein wirksames Instrument zur Erhöhung der Sicherheit. Besonders während der Urlaubszeit werden verwaiste Häuser und Wohnungen zu einem leichten Ziel für Einbrecher. Eine dauerhaft dunkle Immobilie signalisiert unmissverständlich: „Hier ist niemand zu Hause.“ Smarte Lichtsteuerungssysteme ermöglichen es, eine glaubwürdige Anwesenheitssimulation zu erstellen, die potenzielle Täter effektiv abschreckt.

Einfache Zeitschaltuhren, die jeden Tag zur exakt gleichen Zeit das Licht an- und ausschalten, sind leicht zu durchschauen. Eine moderne Anwesenheitssimulation ist weitaus intelligenter. Sie ahmt das unregelmäßige und natürliche Verhalten von Bewohnern nach. Anstatt starrer Zeitpläne werden variable Routinen mit zufälligen Verzögerungen erstellt. Die Lichter gehen also mal um 19:15 Uhr an, am nächsten Tag vielleicht erst um 19:30 Uhr.

Praxisbeispiel: Empfehlung der Polizeilichen Kriminalprävention

Die Initiative der deutschen Polizei „K-EINBRUCH“ empfiehlt explizit den Einsatz von Smart-Home-Technologie zur Einbruchsprävention. Das Prinzip ist einfach: Einbrecher suchen nach Zielen, die unbewohnt erscheinen. Eine programmierte Lichtroutine, die den Eindruck erweckt, es sei jemand zu Hause, erhöht die Hemmschwelle für einen Einbruchsversuch erheblich. Systeme, die Licht mit anderen Geräten wie Radios oder TV-Simulatoren kombinieren, verstärken diesen Effekt noch.

Eine effektive Simulation geht über das bloße Einschalten einer Lampe im Wohnzimmer hinaus. Sie sollte einen natürlichen Tagesablauf nachbilden:

  • Morgens: Kurzes Licht im Badezimmer und in der Küche.
  • Tagsüber: Gedimmtes Licht in Arbeits- oder Wohnräumen, eventuell das automatische Herunterfahren von Rollläden bei starker Sonneneinstrahlung.
  • Abends: Aktivierung verschiedener Lichtquellen im Wohn- und Essbereich, später dann im Schlafzimmer.

Viele deutsche Smart-Home-Systeme wie Homematic IP oder Bosch Smart Home bieten einen dedizierten „Urlaubsmodus“, der solche zufallsgesteuerten Szenarien automatisch erstellt. Gekoppelt mit bewegungsmelder-gesteuerter Außenbeleuchtung entsteht so ein umfassendes Sicherheitskonzept, das Ihr Zuhause schützt, während Sie entspannt Ihren Urlaub genießen.

Warum macht kaltweißes Licht im Wohnzimmer ungemütlich und wach?

Das Wohnzimmer ist der zentrale Ort der Entspannung und des sozialen Miteinanders. Hier wollen wir uns nach einem langen Tag zurücklehnen und wohlfühlen – ein Gefühl, das die Deutschen treffend mit „Gemütlichkeit“ beschreiben. Kaltweißes Licht mit einer hohen Farbtemperatur (über 4000 Kelvin) ist der natürliche Feind dieser Atmosphäre. Es wirkt steril, unpersönlich und sendet, wie im Badezimmer, das falsche biologische Signal: Es hält uns wach, anstatt uns auf die Erholung einzustimmen.

Die physiologische Wirkung ist dieselbe wie am Abend im Bad: Die Melatoninproduktion wird gehemmt. Doch im Wohnzimmer kommt eine starke psychologische Komponente hinzu. Warmes Licht, das dem Schein von Kerzen oder einem Kaminfeuer ähnelt, wird von uns instinktiv als sicher, geborgen und entspannend empfunden. Lichtexperten empfehlen für Wohnräume daher konsequent eine Farbtemperatur von unter 2700 Kelvin. Moderne „Dim-to-Warm“-LEDs simulieren sogar das Verhalten klassischer Glühbirnen: Je weiter man sie dimmt, desto wärmer und rötlicher wird ihr Licht.

Deutsches Wohnzimmer mit mehreren warmen Lichtinseln für gemütlichen Abend

Der Schlüssel zur Gemütlichkeit liegt jedoch nicht nur in der richtigen Lichtfarbe, sondern auch in der Verteilung des Lichts. Anstatt den Raum mit einer einzigen, grellen Deckenleuchte „totzuleuchten“, schafft man mit mehreren, dezentralen „Lichtinseln“ eine lebendige und einladende Atmosphäre. Eine Kombination aus einer dimmbaren Stehleuchte neben dem Sofa, einer kleinen Tischleuchte auf einem Beistelltisch und vielleicht einer indirekten Beleuchtung hinter dem Fernseher oder in einem Regal schafft Tiefe und Struktur im Raum. Diese gezielten Akzente laden das Auge zum Verweilen ein und schaffen Zonen der Ruhe und des visuellen Komforts.

Die bewusste Gestaltung von Lichtinseln mit warmweißem, dimmbarem Licht ist der Kern einer gelungenen Licht-Choreografie für den Abend. Sie fördert nicht nur die Entspannung, sondern unterstützt auch aktiv die Vorbereitung Ihres Körpers auf eine erholsame Nacht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Timing ist alles: Aktivierendes, kaltweißes Licht gehört in den Morgen und an den Arbeitsplatz, entspannendes, warmweißes Licht in den Abend.
  • Farbtemperatur steuert die Biologie: Licht unter 3000 Kelvin schützt die abendliche Melatoninproduktion, Licht über 5000 Kelvin fördert morgens die Wachheit.
  • Qualität und Sicherheit gehen vor: Achten Sie auf kompatible Dimmer (kein Flimmern), hohe Farbwiedergabe (CRI >90) und die korrekten IP-Schutzarten im Bad (DIN VDE).

Wie senken Sie Ihre Heizkosten im Altbau um 15% mit smarten Thermostaten?

Eine ganzheitliche, intelligente Haussteuerung beschränkt sich nicht nur auf Licht. Der größte Hebel zur Steigerung von Komfort und Effizienz, besonders im deutschen Altbau, liegt oft in der intelligenten Regelung der Heizung. Smarte Thermostate, die herkömmliche Heizkörperregler ersetzen, ermöglichen eine präzise, bedarfsgerechte Steuerung der Raumtemperatur und können erhebliche Energiekosten einsparen.

Das Prinzip ist einfach: Anstatt die Heizung den ganzen Tag auf einer konstanten Temperatur laufen zu lassen oder manuell auf- und abzudrehen, erstellen Sie intelligente Heizpläne. Das Badezimmer wird nur morgens und abends auf eine komfortable Temperatur geheizt, während das Schlafzimmer tagsüber kühler bleiben kann. Fenster-offen-Erkennung ist eine weitere Schlüsselfunktion: Wird ein Fenster zum Lüften geöffnet, drosselt das Thermostat automatisch die Heizleistung, um keine Energie zu verschwenden. Aktuelle Smart-Home-Studien zeigen, dass allein durch solche Maßnahmen bis zu 15% Heizkostenersparnis, insbesondere in Altbauten, möglich sind.

Die wahre Stärke entfaltet sich jedoch in der Verknüpfung mit anderen Systemen – die Krönung Ihrer Haus-Choreografie. Deutsche Smart-Home-Systeme wie Bosch Smart Home oder Homematic IP ermöglichen die nahtlose Integration von Licht- und Heizungssteuerung. So kann eine einzige „Guten Morgen“-Szene Folgendes bewirken:

  • Die Rollläden im Schlafzimmer fahren langsam hoch.
  • Der Lichtwecker beendet seinen simulierten Sonnenaufgang.
  • Die Kaffeemaschine schaltet sich ein.
  • Die Heizung im Badezimmer wird auf 23°C hochgeregelt.

Diese intelligente Vernetzung von Licht und Wärme schafft nicht nur maximalen Komfort, sondern optimiert auch den Energieverbrauch. Die Heizung läuft nur dann, wenn sie wirklich gebraucht wird, und das Licht passt sich dynamisch an die Tageszeit und Ihre Bedürfnisse an. Es ist die ultimative Form einer Haussteuerung, die proaktiv für Ihr Wohlbefinden und Ihre Effizienz arbeitet.

Indem Sie Ihr Zuhause nicht als eine Ansammlung von Einzelgeräten, sondern als ein vernetztes Ökosystem betrachten, verwandeln Sie es in einen intelligenten Partner. Beginnen Sie noch heute damit, Ihre eigene Licht- und Wärme-Choreografie zu entwerfen, um Komfort, Wohlbefinden und Energieeffizienz in Einklang zu bringen.

Geschrieben von Sarah Klein, Innenarchitektin und DIY-Expertin für Wohnraumgestaltung auf kleiner Fläche. Sie führt seit 9 Jahren ein Designbüro in Hamburg und ist spezialisiert auf Home Staging und intelligente Raumnutzung.